Ein außergewöhnliches Wochenende
Ursprünglich wollten wir für ein verlängertes Wochenende nach Damme fahren. Wir hatten schon alles gebucht und den entsprechenden Urlaub eingereicht. Allerdings wurde bei mir dann der Graue Star auf beiden Augen diagnostiziert, was zwei Augen-OP`s mit den dazugehörigen Rekonvaleszenzen bedeutet. Also mussten wir stornieren und den geplanten Sommerurlaub weiter nach hinten verschieben.
In einem abendlichen Gespräch entschieden wir uns dann spontan, kurzfristig für ein Wochenende etwas ganz „verrücktes“ zu buchen. Wir buchten uns in ein Hotel in unserer Stadt für ein Wochenende ein. Das Atlantic-Hotel in Wilhelmshaven gehört zu den Edelsten in der Stadt und liegt zwischen dem Banter See und dem Großen Hafen. Es hat einen Spa-Bereich und eine Raucher-Lounge.
Der Vorteil war, dass wir praktisch keine Anreise hatten, aber trotzdem in eine für uns andere Welt eintauchen konnten.
Nachdem wir unsere Eltern im Pflegeheim besucht hatten, fuhren wir ins Hotel. Das Wetter war kühl und regnerisch, was uns aber nicht störte, da wir keine Ausflüge planten. Wir wollten einfach eine schöne Zeit im Hotel verbringen.
Nach dem einchecken bezogen wir unser Zimmer, welches den Blick zu Banter See hatte.
Da wir bis zum Abendessen (3-Gänge-Menu) noch Zeit hatten, gingen wir in die Davidoff-Lounge. Das ist die Raucher-Lounge. Sie wurde nach Zino Davidoff benannt, den Begründer der Davidoff Cigars, einer führenden Marke in der Welt der Zigarren und Zigarillos.
Die Lounge ist mit gemütlichen Sesseln und Zweisitzer ausgestattet und beherbergt einen Homidor, in dem Davidoff-Zigarren und Zigarillos enthalten sind, die man auch käuflich erwerben kann.
Schön war es, dass wir von der Lounge aus über ein Telefon Getränke im Restaurant oder in der Bar bestellen konnte, die dann gebracht und serviert wurden. Dieses taten wir dann. Die Getränke wurden dann per Unterschrift auf das Zimmer gebucht.
Um 18:00 Uhr gingen wir dann rüber ins Restaurant um zu schmausen. Es war schon ein Erlebnis der besonderen Art, in so einem edlen Hotel zu speisen.
Danach ließen wir den Tag in der Raucher-Lounge ausklingen.
Am nächsten Tag schliefen wir aus und gingen anschließend frühstücken. Es war wie erwartet reichhaltig mit einer großen, leckeren Auswahl. Danach fuhren wir noch einmal ins Pflegeheim. Zurück im Hotel machten wir uns fertig, um den Spa-Bereich zu besuchen. Wir zogen uns im Zimmer um und konnten, mit Bademantel bekleidet, einen besonderen Aufzug für die Hotel-Gäste benutzen, mit dem wir in den Spa-Bereich gelangten.
Es gab ein großes Becken und viele Liegen, die aber recht gut belegt waren. Besonders auf der überdachten, geschlossenen Sonnenterasse war alles voll. Schließlich gelang es uns, zwei Liegen nebeneinander zu ergattern. So konnten wir die Zeit genießen. Ellen ging schwimmen und ich schmökerte in meinem E-Book-Reader.
Anschließend fuhren wir wieder in unser Zimmer zurück um danach die Zeit in der Raucher-Lounge bei einem Glas Wein und einer guten Zigarillo bzw. Zigarette bis zum Abendessen zu verbringen.
Nach dem wieder üppigen Menu, welches wir wieder anschließend im Restaurant eingenommen hatten, kehrten wir in die Davidoff-Lounge zurück. Kurze Zeit später kamen ein jüngerer Mann und seine Partnerin in die Lounge und grüßte mit „Moin“. Ich fragte ihn, ob sie aus Norddeutschland kämen, als seine Partnerin mich mit dem Satz ansprach: „Wir sind doch Kollegen aus der Marktstraße.“ Und da erkannte ich sie auch. Wir waren anfangs etwas verwirrt, eine Kollegin mit ihrem Freund in Wilhelmshaven in einem solchen Hotel zu treffen. Wir erfuhren, dass sie ab und an hierher kommen, um in der Raucher-Lounge bei einem netten Getränk eine Zigarre zu rauchen. Da das Restaurant und die Bar ja auch für die Öffentlichkeit zugänglich ist, steht einem auch diese Möglichkeit offen.
Wir hatten eine wirklich nette Zeit.
Als sie gegangen waren, kam ein junges Paar in die Lounge. Der junge Mann ließ sich vom Barkeeper bezüglich der Zigarren beraten und kaufte sich eine Zigarre. Wir kamen ins Gespräch und unterhielten uns so angeregt, dass wir komplett die Zeit vergaßen. Wir wurden vom Barkeeper dadurch daran erinnert, dass er sagte, dass diese Bestellung nun die letzte Bestellung ist.
Gegen 01:00 Uhr gingen wir auf die Zimmer. Auch mit diesem Paar hatten wir eine wunderbare Zeit. Zum Abschluss nahmen wir uns noch in die Arme.
Der letzte morgen war, aufgrund des letzten Abends, sehr zerknittert. Was uns half, war der blaue Himmel und der Sonnenschein.
Alles in allem war es ein wunderschönes Wochenende mit erstaunlichen, netten Begegnungen und viel Luxus.